16.04.2013

Versöhnlicher Abschluss auf dem Simplonpass


Berichte von der Zwei-Tage-Tour auf dem Simplonpass vom 6./7. April 2013.

Am Samstag fuhren Hausi (Tourenleiter), Susanne und Roland in aller Frühe (05:15) Richtung Kandersteg, um mit dem ersten Autozug ins Wallis zu gelangen. Nach 07:00 sassen wir bereits im Hotel Simplonblick auf der Simplonpasshöhe beim Kaffee. Sommerzeit PLUS nennt sich das. Wir waren eine Stunde zu früh! Erst um 08:00 sollte Ursula mit dem Postauto eintreffen. Aber das Postauto kam ohne sie. So könnte man dieses Tourenwochenende unter das Liedmotto stellen: „Zehn kleine... die wollten auf ne Skitour gehen...“ Wir waren nun bei der Strophe angelangt, wo es heisst: Da waren‘s nur noch drei! Ursula wie auch andere TeilnehmerInnen waren Grippeopfer geworden.
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Der Nebel auf dem Simplonpass war sehr dick und die Wirtin erzählte uns mit Nachdruck, dass dies die vergangenen Tage ihre Dauerkost war. Aber um 08:30 löste sich der Nebel auf und strahlendes, warmes Frühlingswetter lud uns ein zum Spitzhörli (2737m) aufzusteigen. Über „Hopsche“, einem kleinen Weiler, ging es zuerst über eine Hochebene, bis der eigentliche Aufstieg begann. Die erste Znünipause wurde zur XXL Pause, weil wir das warme Frühlingswetter und die wunderbare Sicht zum Monte Lone und das Breithorn geniessen wollten. Der Aufstieg führte über den „Uesseri Nazliche“ Sattel zum Gipfel. Hier konnten wir auch all die Wallisergrössen, sprich 4000er bestaunen. Dieser Gipfel erlebte einen regelrechten Ansturm. Die Abfahrt war relativ flach, dennoch liessen sich neue Spuren im etwas nassen Pulverschnee - im unteren Teil Sulzschnee - ziehen. Beim Hotel angelangt, sassen wir noch lange draussen an der Sonne und genossen den kalten Drink. 
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Der Wunschberg am Sonntag heisst Breithorn ( 3438m). Wir bestellten das Frühstück auf 06:30 – mussten aber erkennen, dass unser Optimismus nicht belohnt wurde. Dicker Nebel, leichter Schneefall und eine schlechte Tagesprognose. Hausi entschied sich, dass wir mit dem Auto ins Engiloch (Richtung Simplon Dorf) fahren und dort Richtung Schilthorn aufsteigen. Der Schnee hatte einen Deckel, sporadisch riss die Nebeldecke etwas auf. Da die Tourenmöglichkeiten sehr eingeschränkt waren, tummelten sich über 60 Personen in den Aufstiegsspuren. Bei der ersten Pause sagte Hausi: „ Hier ist die Tour zu Ende!“ Die Abfahrt war mühsam, aber wir kamen wieder heil beim Auto an. Zwei italienische Tourenfahrer, die neben uns parkiert hatten, sangen beim Verräumen ihrer Ausrüstung aus Leibeskräften und kamen mit gedörrten Aprikosen und Grüezi zu uns und boten sie feil - ein versöhnlicher Abschluss! Text: Roland; Bild: Sigi