27.02.2011

Skitourenwoche Dolomiten - update



Skitourenwoche 2011 Tourengruppe Thun-Strättligen
19. – 26. Februar 2011 

Hier das versprochene update zur Skitourenwoche 2011 der Skitourengruppe Thun-Strättligen in den Dolomiten.



TeilnehmerInnen 
Giuliano (Bergführer), Beatrice, Doris, Ursula, Susanna, Sigi, Heinz, Robert, Jacky, Godi (Fotos).

Samstag, 19. Februar 
Anreise: Bei schönem Wetter via Simplon, Stresa, Milano, Bergamo, Brescia, Verona, Trento nach Passo Valles bei Cortina d‘Ampezzo, Bezug Rifugio Passo Valles, 2032 m.

Sonntag, 20. Februar
Tag des Leidens: Am ersten Tag der Skitourenwoche haben wir uns mit dem Monte Mulaz (2906 m) im Norden der Pala Gebirgsgruppe gleich einen grossen Brocken vorgenommen. Noch sind nicht alle ganz bei der Sache. Robert hat die Schneebrille im Rifugio gelassen, Jacky den Tee. Wir lassen uns davon nicht abhalten und steigen den endlos langen und stotzigen Hang hinauf. Oben auf dem Sattel erwarten uns Wolken, leichtes Schneetreiben und die mächtigen und arg verwitterten Dolomiten Felsen. Weiter führt uns Giuliano steil nach oben in Richtung Gipfel. Kurz davor werden die Sicht und Schneeverhältnisse garstig. Wir leiden und beschliessen, auf den Sattel zurückzukehren. Nach dem Mittagshalt geht es durch Pulverschnee-Steilhänge in die Tiefe.

Montag, 21. Februar
Tag des Geniessens: In gemächlichem Tempo, zuerst durch frisch verschneite Wälder, gehen wir die zweite Tour an. Der Cima Colbricon (2625 m) ist diesmal unser Ziel. Es folgt ein steileres Zwischenstück. Danach geht es über ein Hochplateau hinauf zum Gipfel, wo wir das Panorama mit den hohen Berggipfeln bestaunen. Die Berge der Dolomiten sind ein Wunder der Natur, hervorgegangen teilweise aus versteinerten Korallenriffen! Die Abfahrt über Almen, Steilhänge und Wald absolvieren wir als Downhill-Strecke.

Dienstag, 22. Februar
Über den Wolken: Die Tour auf den Cima Luribrutto (2750 m) führt zuerst durch Nebel und Wolken. Diese lassen wir bald hinter uns. Auch diesmal gelangen wir über ein mächtiges, frisch eingeschneites Hochplateau auf den Gipfel. Hinter uns türmen sich riesige Wolkentürme über der Palagruppe. Auch diesmal erleben wir im unteren Teil eine Downhill-Abfahrt. Baumkontakte gilt es nach Möglichkeit zu vermeiden. Danach folgen ein Transfer und der Aufstieg per Luftseilbahn zum Berghaus Lagazuoi. Die Unterkunft auf 2700 m bietet perfekten Drei-Sterne-Komfort. In der Nacht bläst ein heftiger Sturm. Am Morgen sind der Nebel und die Wolken weg.

Mittwoch, 23. Februar 
Durchs Tal der heulenden Winde: Der neue Tag auf Lagazuoi begrüsst uns eiskalt. Der Wind bläst in Sturmstärke. Der Himmel ist blau. Runter geht es 1000 Höhenmeter auf der präparierten Piste. Unten fellen wir an und spazieren nach einer Felstraverse durch das endlos lange, aber wunderschöne Fanes Tal. Einfamilienhaus grosse Steinbrocken zeugen von Felsstürzen in früheren Zeiten. Darunter liegen ganze Murmeltier-Kolonien im Winterschlaf. Der Wind gewinnt an Stärke und bläst uns direkt ins Gesicht. Am Rand des Nationalpark beziehen wir in der Fanes Hütte (2060 m) unser nächstes Logis.

Donnerstag, 24. Februar 
Blau, blauer am blauesten: Dem Wind sei Dank. Auch heute begrüsst uns ein schöner Tag mit wolkenfreiem, tiefblauem Himmel. Die Zehnerspitze (3010 m) leuchtet schon um 7 Uhr in der Sonne und scheint zum Greifen nah. Doch der Aufstieg über Hochebenen und Steilhänge zieht sich hin. Zusammen mit weiteren Skitourengruppen erreichen wir den bekannten Dolomiten-Berg. Nach dem Gipfelrast erleben wir eine tolle Abfahrt. Und einmal mehr sind wir froh, Skier unter den Füssen zu haben. Dies ist nicht selbstverständlich : In den Dolomiten sollen Skitourenfahrer aus der Ukraine gesichtet worden sein, welche in den Abfahrten grosse Mühe bekunden. Diese steigen mit den Skiern 4 Stunden hoch und tragen die Skier danach 6 Stunden hinunter. Ob es sich um eine Anekdote oder um eine tatsächliche Begebenheit handelt, liess sich nicht überprüfen.

Freitag, 25. Februar
Das „Schloss“ auf dem Berg: Windböen blasen uns mit geschätzten 80 bis 90 km/h fast von den Skiern. Doch das Wetter ist wunderschön. Wir wählen den teilweise windgeschützen Aufstieg zum Monte Castello (2750 m). Der Castello ist ein riesiger Felsbrocken, der tatsächlich wie eine Ritterburg oben auf dem Berg hockt. Der Weg dorthin ist Natur pur. Blauer Himmel über uns, der Wind wirbelt Schnee durch die Luft, bläst Skulpturen in den Schnee. Ein herrlicher Abschluss einer interessanten und attraktiven Skitourenwoche!

Samstag, 26. Februar 
Rückfahrt in die Schweiz, wiederum via Milano und Simplon.


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